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News Landesfeuerwehrverband Steiermark

Information zur Impfaktion 2009

Erstellt von ABI d.V. Michael Jost am 22.11.2008

Geschätzte Kameradinnen, geschätzte Kameraden!

Der Landesfeuerwehrverband Steiermark führt im Jahr 2009 eine Impfaktion gegen Hepatitis A+B und gegen Diphtherie-Tetanus-Kinderlähmung-Keuchhusten durch.

Im Folgenden sind die Krankheiten gegen die die Diphtherie-Tetanus-Kinderlähmung-Keuchhusten-Impfung sowie die Hepatitis A+B-Impfung wirkt näher beschrieben (damit man weiß, wogegen man sich impfen lassen soll).
Die genauen Anmeldeformalitäten sind auf der Homepage des Landesfeuerwehrverbandes zu findet. Die Anmeldung ist ab November 2008 über die Homepage möglich. Anmeldeschluss: 10. Dezember 2008.

Diphtherie-Tetanus-Kinderlähmung-Keuchhusten:
Diese Impfung wird vom Landesfeuerwehrverband zum Sonderpreis von 23,50 Euro (sonst 45 Euro ohne Impfgebühr) angeboten. Eine Auffrischung mit diesem Impfstoff sollte alle 10 Jahre erfolgen. Die letzte Diphtherie-Tetanus-Impfung muss aber zumindest 5 Jahre zurückliegen.

Tetanus (Wundstarrkrampf):

Erreger: das Tetanusbakterium

Infektionsquelle: Erdreich, Staub, tierische oder menschliche Ausscheidungen
Übertragung durch Wundverschmutzung, meist durch so genannte „Bagatellverletzungen“, d.h. kleine bis kleinste Wunden.

Dauer bis zum Ausbruch der Erkrankung: wenige Tage bis mehrere Wochen

Krankheitsbild: Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Abgeschlagenheit, Schwitzen, Muskelkrämpfe, Schluckbeschwerden, allgemeine Krampfneigung, Kreislaufprobleme und schließlich Atemstillstand. Die Erkrankung ist äußerst schmerzhaft und endet trotz moderner Behandlungsmethoden in 20 bis 30 % der Fälle tödlich.

Behandlung: Tetanus-Immunglobulin, Beatmung, Allgemeinmaßnahmen

Vorbeugung: Impfung, Auffrischung alle 10 Jahre, ab dem 65. Lebensjahr alle 5 Jahre

Bei Versäumnis und bei einem Impfabstand unter 20 Jahre genügt eine Impfung.
Bei einem Impfabstand über 20 Jahre benötigt man 2 Impfungen im Abstand von 2 Monaten.
Schutzrate der Impfung liegt beinahe bei 100 %.

Diphtherie:

Erreger: Diphtherie-Bakterien, die Gifte produzieren.

Infektionsquelle: Sekrete von Nasen-Rachen-Haut, Auge und Wunden.

Übertragung: direkter Kontakt mit Bazillenträgern oder Erkrankten, indirekt durch verseuchte Gegenstände

Ausbruchszeit: 2 – 5 Tage

Krankheitsbild: Nasen-Rachen-Kehlkopf und Wunddiphtherie sind möglich, Fieber, Erbrechen, Schluckbeschwerden, Entzündungen der Atemwege und der Bronchien, Kreislaufprobleme, Blutungsneigung, Leber- und Nervenschädigung, Nierenschädigung, Herzmuskelschädigungen, ev. Tod durch Herzversagen und Atemlähmung.

Behandlung: Diphtherie-Antiserum vom Pferd, Antibiotikum

Die Erkrankung kommt heute in Österreich nicht mehr vor, kann aber vom Ausland (ehemaliges Russland und andere) importiert werden.

Impfung: Wie bei Tetanus

Kinderlähmung:

Erreger: 3 Arten des Kinderlähmung-Virus

Infektionsquelle: Rachensekret und Stuhl infizierter Menschen

Übertragung: durch Schmutz und Schmierinfektion

Ausbruchszeit: 4 – 10 Tage

Krankheitsbild: Es gibt drei verschiedene Formen, von denen eine sehr leicht mit Kopf- und Halsschmerzen und ev. leichtem Durchfall verläuft, die zweite mit einer Gehirnhautentzündung mit Fieber, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen und die dritte mit Lähmungen von Muskeln der Arme und Beine, Nervenlähmungen, die bis zur Atemlähmung führen können. Daneben Krämpfe, hohes Fieber und Bewusstseinsstörungen. Häufige Spätschäden.

Behandlung: keine spezifische, außer der Pflege des Patienten

Impfung: siehe Tetanus

Keuchhusten:

Erreger: Keuchhusten-Bakterium und dessen Gifte

Weltweit derzeit 40 Millionen Fälle pro Jahr, davon 350.000 Todesfälle (75 % Neugeborene und Säuglinge). Enorm hohe Dunkelzimmer.

Infektionsquelle: an Keuchhusten Erkrankte, wobei man diese oft nicht oder zu spät erkennt

Übertragung: extrem ansteckende Tröpfcheninfektion

Krankheitsbeginn: 3 – 12 Tage

Krankheitsbild: Schnupfen, Husten, Fieber, typische Anfälle mit starken Hustenstößen, oft Erbrechen, ziehendes Atemgeräusch, dieses Stadium zieht sich über mehrere Wochen. Die Heilung dauert oft monatelang, bei Erwachsenen tritt meist nächtlicher starker Husten über mehrere Wochen auf.

Komplikationen sind der Atemstillstand, Zweitinfektionen mit Lungenentzündungen.

Behandlung: Antibiotika, nach durchgemachtem Keuchhusten besteht keine verlässliche Immunität gegen das Bakterium, weshalb auch bei durchgemachtem Keuchhusten die Impfung empfohlen wird.

Impfung: siehe Tetanus

Hepatitis A+B:

Wird als Kombinationsimpfstoff geimpft.

Ungeimpfte Mitglieder:

Sie benötigen drei Impfungen, diese werden im Februar, März und November 2009 durchgeführt. Zwei dieser Impfungen sind vom Feuerwehrmitglied (oder auch der Feuerwehr, der Gemeinde etc.) zu bezahlen, die dritte Teilimpfung bezahlt der Landesfeuerwehrverband.

Das Mitglied zahlt also zwei Impfstoffe (2 x € 40 = 80 €). Gegenüber dem Normalpreis ist der Impfstoff in dieser Aktion um fast die Hälfte billiger.

Mitglieder die bereits gegen Hepatitis A+B geimpft sind:

Eine Nachimpfung sollte erfolgen, wenn der Titer (Blutabnahme zur Bestimmung der Wirksamkeit der Impfung) unter 100 liegt oder wenn die letzte Hepatitis A+B-Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt. Diese Auffrischung bezahlt das Feuerwehrmitglied (1 x 40€). Die Bestimmung des Titers kostet etwa € 15,-- und kann beim zuständigen Feuerwehrarzt durchgeführt werden. Bei Nicht-Feuerwehrärzten können eventuell weitere Kosten dazukommen. Die Nachimpfung erfolgt im Februar 2009.

Hepatitis B:

Infektiöse Leberentzündung, ausgelöst durch das Hepatitis-B-Virus.

Die Infektionsquelle ist der Mensch. Hepatitis B wird durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Speichel, Blut, Tränenflüssigkeit, Samenflüssigkeit, Scheidenflüssigkeit etc.) übertragen. Feuerwehrleute sind durch den Einsatz bei Verkehrsunfällen oder anderen Hilfeleistungen an verunfallten Menschen gefährdet. Die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch dauert 4 bis 12 Wochen.

Krankheitsbild: Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit, meist Gelbsucht. Bei einem Großteil der Menschen heilt diese Leberentzündung aus, bei etwa einem Prozent der Erkrankten gibt es sehr schwere Verläufe, die oft tödlich enden, weil das Organ innerhalb kurzer Zeit völlig zerstört wird. Bei 5 bis 10 % der Erkrankten kann sich eine chronische Leberentzündung entwickeln, die wiederum manchmal ohne Probleme verlaufen, aber auch in einer Leberzirrhose enden kann. Es gibt keine sichere Behandlung der Hepatitis B, weshalb die Impfung zu empfehlen ist.

Die Schutzdauer nach der Impfung variiert stark und liegt im Normalfall um die 5-10 Jahre. Man kann durch Feststellung der Höhe der Antikörper (Titerkontrolle durch eine Blutabnahme)feststellen, wie lange die Impfung voraussichtlich wirkt. Diese Titerkontrolle ist vom Mitglied selbst zu bezahlen und kostet etwa 15 Euro. Das Labor Dr. Schenk führt diese Untersuchung für Feuerwehrmitglieder z.B. um € 13.44 durch. Der Feuerwehrarzt müsste auf die Zuweisung deutlich „Feuerwehr“ schreiben. Das Mitglied erhält die Rechung direkt vom Labor.

Für Mitglieder die bereits gegen Hepatitis Ageimpft sind und sich nur gegen Hepatitis B impfen lassen wollen besteht die Möglichkeit sich mit einem reinen Hepatitis B-Impfstoff impfen zu lassen. Dieser Impfstoff wird aus organisatorischen Gründen jedoch vom Landesfeuerwehrverband nicht angeboten.

Hepatitis A:

Infektiöse Leberentzündung, ausgelöst durch das Hepatitis-A-Virus.

Infektionsquelle ist der Mensch. Die Übertragung erfolgt durch Trinkwasser, Gemüse, Früchte oder Meerestiere (besonders Muscheln). Die Ausbruchszeit nach Infektion dauert etwa 3 bis 6 Wochen. Die Krankheit beginnt mit Allgemeinbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Müdigkeit, in weiterer Folge auch Gelbsucht. Üblicherweise heilt die Hepatitis-A aus. Im höheren Lebensalter kann es aber auch zu akutem Leberversagen und zum Tod kommen. Es gibt keine eigene Therapie für diese Erkrankung.

Die Impfung erfolgt zusammen mit dem Hepatitis B-Impfstoff.

Für Mitglieder die bereits gegen Hepatitis B geimpft sind und sich nur gegen Hepatitis A impfen lassen wollen besteht die Möglichkeit sich mit einem reinen Hepatitis A-Impfstoff impfen zu lassen. Dieser Impfstoff wird aus organisatorischen Gründen jedoch vom Landesfeuerwehrverband nicht angeboten. Die Schutzdauer nach einer Impfung gegen Hepatitis A ist vermutlich lebenslang. Es ist keine Titerbestimmung notwendig.

Die Impfempfehlungen beziehen sich auf Jugendliche und Erwachsene, die in ihrer Kindheit die Impfungen nach dem österreichischen Impfplan erhalten haben. In anders gelagerten Fällen sollte der zuständige Feuerwehrarzt um Rat gefragt werden. Ich ersuche alle KameradInnen ihre Impfpässe genau zu prüfen und sich gewissenhaft für die Impfaktion anzumelden, da die nächste derartige Aktion in frühestens 5 Jahren durchgeführt wird.

Dr. Josef Rampler

Landesfeuerwehrarzt